Nach Abbau der Baustelle beginnt die Betriebsphase des Solarparks. Neben der Flächenpflege, spielt auch eine regelmäßige Wartung und Inspektion eine wichtige Rolle für eine effiziente Stromerzeugung auf der Anlage:
Von der Beweidung bis zum Rückbau — worauf ist zu achten?
Mit rund 30 Jahren Laufzeit sind Photovoltaik-Freiflächenanlagen (Solarparks) sehr langlebig. Eine Gute Planung über die regulatorischen Vorgaben hinaus erhöht die Akzeptanz bei Gemeinden, Landwirtinnen und Landwirten sowie Bürgerinnen und Bürgern vor Ort. Auch Umwelt- und Naturschutz profitieren von Solarparks.
Aus der Ferne wird der Solarpark rund um die Uhr überwacht, um bei Störungen rasch eingreifen zu können. Durch regelmäßige Wartung und Instandhaltung fallen unterschiedliche Arbeiten an, die von Fachkräften aus der Region übernommen werden können:
- Wartungs‑, Reparatur- und Austauscharbeiten
- Grünpflege innerhalb des Solarparks oder der Ausgleichsmaßnahmen
- Beweidung der Flächen durch Schafe als Bestandteil der Grünpflege
- Sicherheitsdienstleistungen zur Überwachung der Anlage
- Biologinnen und Biologen zur Kartierung der Artenvielfalt
- Imkereimöglichkeiten in und an Solarparks mit passendem Lebensraum für Honigbienen
Inspektion und Wartung sorgen für reibungslosen Betrieb
Einmal im Jahr wird jeder Solarpark einer Inspektion unterzogen. Dabei werden Module, Halterungen, Leitungen, Wechselrichter und weitere Elemente überprüft. Außerdem kommt es zu einer Überprüfung, wenn über das Monitoring- oder Sicherheitssystem eine Störungsmeldung eingeht oder eine Auffälligkeit ermittelt wird. Die Module werden zudem von Zeit zu Zeit gesäubert. Durch diese Wartungsarbeiten kann ein reibungsloser Betrieb des Solarparks gewährleistet werden, der für die Ertragsprognosen und damit für die Wirtschaftlichkeit eines Solarparks wichtig sind.
Grünlandpflege
Die Grünflächenpflege und die Pflege der Ausgleichsmaßnahmen sind für den optimalen Betrieb eines Solarparks ebenfalls sehr wichtig. In der Regel wird – auch in Abstimmung mit den regionalen Naturschutzbehörden – zweimal im Jahr zwischen und unter den Modulen gemäht.
Als Alternative zu Mähmaschinen wird in vielen Solarparks die Beweidung zum Beispiel durch Schafe umgesetzt. Diese Art der Beweidung kommt auch der Artenvielfalt zu Gute. Mit ihren Ausscheidungen liefern die Schafe außerdem Dünger für den Boden und tragen Samen weiter. Auch in der Wolle der Schafe können Pollen und Samen verbreitet werden. Die Anlagen bieten den Schafen dafür bei Sonne Schatten und bei Regen besonderen Schutz.
Die extensive Grünlandnutzung bei Freiflächen-PV spielt für die Biodiversität eine entscheidende Rolle: Im Gegensatz zur landwirtschaftlichen Nutzung können hier Pflanzen wachsen, die in der konventionellen Landwirtschaft keine oder kaum eine Chance haben und im schlimmsten Fall sogar vom Aussterben bedroht sind. Aber nicht nur für seltene Arten, sondern auch für in unserer Landschaft zunehmend seltener werdende Arten (zum Beispiel vielfältige Gräser, Heuschrecken, Wildbienen, Schmetterlinge) entstehen neue wertvolle Lebensräume, die in der Agrarlandschaft verschwunden sind. Auch Pflanzenschutzmittel und Dünger werden in den Solarparks nicht eingesetzt. Auch weitere einfache Maßnahmen können diese Lebensräume verbessern. So kann zum Beispiel der Zaun so gestaltet werden, dass er knapp über dem Boden weitmaschiger ist oder Lücken lässt, durch die kleinere Tiere wie Feldhasen hindurchschlüpfen können.
Durch gezielte Maßnahmen in der Betriebsführung und Bewirtschaftung der Flächen kann eine deutliche Flächenaufwertung stattfinden. Viele dieser Maßnahmen können von Fachkräften aus der Region übernommen werden.
Repowering kann Wirtschaftlichkeit erhöhen
Mit Repowering wird die Leistungserhöhung einer Erneuerbare-Energien-Anlage durch die Modernisierung oder den Ersatz von Komponenten oder Anlagen beschrieben. Beim Repowering denken viele hauptsächlich an die Windenergie, wo in der Regel mehrere kleinere Windkraftanlagen durch wenige, aber größere und leistungsfähigere Neuanlagen ersetzt werden. Doch auch im Solarbereich gibt es sinnvolle und wirtschaftlich lohnende Repowering-Ansätze. So hat sich der Wirkungsgrad von Wechselrichtern allein in den letzten zehn Jahren im Schnitt um mehr als fünf Prozentpunkte erhöht. Ein Austausch rechnet sich in vielen Fällen. Auch Module wurden in den letzten Jahren deutlich leistungsfähiger. Die Energie aus Solarparks wird an der Strombörse vermarktet. Moderne oder modernisierte Komponenten vereinfachen diese Aufgabe und erhöhen die Energieausbeute im Solarpark.
“Second Life”: Solarmodule sind recycelbar
Solarmodule sind sehr langlebig und lassen sich nach ihrem Nutzungsende recyceln. Die Anlagen werden zerlegt und die Grundmaterialien wie Glas, Aluminium und Halbleiter getrennt. Hersteller von modernen Solaranlagen beziffern die Recyclingquote ihrer Anlagen derzeit auf bis zu 95 Prozent der eingesetzten Materialien. Das Recycling von Solaranlagen ist gesetzlich geregelt. Einige Unternehmen haben sich auf das Recycling von Solarparks spezialisiert.
95 Prozent
der eingesetzten Materialien lassen sich recyceln.
Weitere Schritte bei der Planung eines Solarparks
Alle Schritte im Überblick:
- Schritt 1 von 4: Flächengewinnung — Von der Potenzialfläche zum Solarpark
- Schritt 2 von 4: Planungsphase — Der Weg zur Baugenehmigung
- Schritt 3 von 4: Bauphase — Wie wird ein Solarpark gebaut?