Biodiversität
Artenvielfalt im Solarpark - Eine bundesweite Feldstudie
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne) untersucht die Artenvielfalt in Solarparks moderner Bauart in ganz Deutschland. Die Untersuchungen fanden im Sommer 2024 statt und wurden nun in einem umfangreichen Werk veröffentlicht.



Studie ab sofort zum Download bereit!
Studienveröffentlichung
Solarparks unterstützen die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft
Für die Studie “Artenvielfalt im Solarpark” wurden insgesamt 24 Solarparks in zehn Bundesländern in Deutschland sowie eine Tracker-Anlage in Dänemark untersucht. Die Ergebnisse wurden durch Untersuchungen und Auswertungen von weiteren Solarparks ergänzt, weshalb Studie insgesamt Daten von rund 30 Solarparks umfasst.
Die Solarparks moderner Bauart wurden auf unterschiedliche Artengruppen untersucht und befanden sich größtenteils auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Denn Solarparks auf Landwirtschaftsflächen sind mittlerweile zum Standard geworden und stellen den Ausbauschwerpunkt in Deutschland dar.
Die Studie erfasst den Ist-Zustand der Artenvielfalt in Solarparks und schafft eine dringend notwendige Datenlage. Zu jedem Solarpark werden in einem von den Autoren erstellten Untersuchungsbericht die Gutachten sowie weitere vorhandene Informationen verdichtet. Diese Berichte und die gutachterlich erhobenen Daten werden für jeden Solarpark in einem Steckbrief veröffentlicht. Die Erkenntnisse dieser Berichte, die Gutachten und die Arterfassungsdaten werden im Gesamtwerk “Artenvielfalt im Solarpark – Eine bundesweite Feldstudie” am 27. März 2025 veröffentlicht. Die Autoren und Biologen Dr. Tim Peschel, Peschel Ökologie und Umwelt, und Rolf Peschel, Projektpate, haben beide Studien (2019 & 2025) koordiniert, umgesetzt und verfasst. Die Untersuchungen wurden von den beiden Studienautoren und beauftragten Gutachterbüros durchgeführt.
Erste Erkenntnisse bereits 2019
Die bundesweite Feldstudie „Artenvielfalt im Solarpark“ ist die Fortschreibung der bne-Biodiversitäts-Studie aus 2019, die damals das Thema Biodiversität in Solarparks maßgeblich prägte. Die Studie aus 2019 zeigte bereits, welchen Wert Solarparks für die Artenvielfalt bieten. Dabei konzentrierten sich die Untersuchungen jedoch hauptsächlich auf Solarparks auf Konversionsflächen und in den neuen Bundesländern.


Studienergebnisse
Zentrale Erkenntnisse
Insgesamt wurden 385 Pflanzenarten, 30 Heuschreckenarten, 36 Tagfalter- und Widderchenarten, drei Reptilienarten, 32 Brutvogelarten und 63 Vogelarten als Nahrungsgäste sowie 13 Fledermausarten nachgewiesen. Hinzu kommen 13 Libellenarten und acht Amphibienarten. Die Studie umfasst dabei über 100 Einzeluntersuchungen und insgesamt 40 Untersuchungsberichte.
Solarparks bieten eine Strukturvielfalt, die in der heutigen Agrarlandschaft fehlt und Artenvielfalt begünstigt. Dies belegen folgende zentrale Erkenntnisse der Studie:
- Die Pflege eines Solarparks hat einen größeren Einfluss auf die Artenvielfalt als die Bauweise an sich.
- Flexible Mahdtermine sind wichtig in Anbetracht der klimatischen Veränderungen.
- Die Unterschiedlichkeit von Solarparks zueinander ist hoch, auch bei Anlagen, die im ähnlichen Gebiet liegen und gleich gebaut wurden. Die Unterschiedlichkeit deutet darauf hin, dass Solarparks individuelle Pflegekonzepte benötigen.
- Breitere Abstände zwischen den Modulreihen begünstigen den Aufbau von Biomasse.
- Viele Artengruppen nutzen Solarparks als Lebensraum, teils sehr schnell nach Bau der Anlage (bspw. Fledermäuse) und in großen Beständen (bspw. Heuschrecken).
- Feldlerchen wurden teilweise in großen Beständen nachgewiesen, weshalb ggf. ein Ausgleich auch innerhalb der Anlage stattfinden könnte.
- Fledermäuse nutzen Solarparks aktiv als Jagdrevier und mehr als angrenzende Ackerbauflächen.
Artenvielfalt im Solarpark
Was genau wurde untersucht?
Im Jahr 2024 wurden von den Solarparks der Studie Daten zu Fauna und Flora erhoben. Zu den erfassten Tiergruppen gehörten
- Heuschrecken,
- Tagfalter,
- Reptilien,
- Vögel,
- Fledermäuse.
Sofern in den PV-Freiflächenanlagen (PVA) Gewässer vorhanden sind, wurden diese auf Vorkommen von Libellen und Amphibien untersucht. Bei allen Solarparks wurde insbesondere die botanische Ausstattung sowie für die Artenvielfalt relevanter Strukturelemente erfasst.

Dokumente zum Download
Fachkonferenz am 27. März 2025 in Berlin vor Fachpublikum vorgestellt.
studienveröffentlichung
Download Studie
Artenvielfalt im Solarpark - eine bundesweite Feldstudie
Kurzfassung: Artenvielfalt im Solarpark - eine bundesweite Feldstudie
Weitere Dokumente
Faktenpapier: Solarparks als Chance für die Artenvielfalt
Steckbriefe der untersuchten Solarparks
Die Datengrundlage der Feldstudie liefern Untersuchungen aus rund 30 PV-Freiflächenanlagen in 10 Bundesländern in Deutschland sowie einer PV-Tracker-Anlage in Dänemark. In 24 dieser Solarparks fanden von April bis September 2024 gutachterliche Untersuchungen statt. Es flossen zusätzlich Unterlagen und Gutachten aus weiteren Solarparks ein.
Peak-Leistung
Solarparkfotos zum Download
studie "artenvielfalt im solarpark"









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