Solarpark Ramsthal
Der Solarpark Ramsthal wurde von der Wattmanufactur in drei Bauabschnitten (2021–2024) errichtet und betrieben. Der Park liegt etwa zwei Kilometer südlich vom gleichnamigen Ort im Landkreis Bad Kissingen.
Die Fläche des Solarparks weist besondere geologische und ökologische Merkmale auf. In diesem Gebiet ist die Humusschicht nur etwa 30 Zentimeter tief, bevor ein Plateau aus Kalkstein erreicht wird. Zudem ist der Standort von keiner Seite mit natürlichen Habitaten verbunden. Daher ist es besonders interessant, wie sich die umgesetzten ökologischen Maßnahmen auf die Artenvielfalt auswirken.
Die Anlage verfügt über großzügige Modulreihenabstände von etwa vier Metern und zwei Zentimeter breiten Freiräumen zwischen den Modulen, sodass Regenwasser ungehindert versickern kann.
Zudem wird eine angepasste, extensive Bewirtschaftung umgesetzt. Durch den Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel kann sich die Fläche langfristig auf natürliche Weise regenerieren. Angepasste Mahdzeitpunkte sowie der Einsatz der Doppelmesserbalken-Mähtechnik tragen dazu bei, bodenbrütende Vögel und Insekten zu schützen.
Bereits bei Planungsbeginn des Solarparks Ramsthal wurden gezielt ökologische Maßnahmen mit eingeplant. Dazu gehören offene Korridore für Kleintiere, die eine ungehinderte Durchquerung des Geländes ermöglichen, sowie Blühstreifen und strukturreiche Grünflächen.
Zusätzlich wurden gezielte Schutzmaßnahmen für Wiesenvögel integriert, um deren Lebensraum zu erhalten. Die Schaffung von extensivem Grünland, die Anpflanzung von Bäumen, Hecken, Sträuchern und krautigen Pflanzenarten sowie die Installation von Insektenhotels tragen weiter zur ökologischen Aufwertung der Fläche bei. Totholz- und Lesesteinhaufen bieten wertvolle Rückzugsorte für zahlreiche Tierarten, während ein auf dem Gelände befindlicher Tümpel zusätzlichen Lebensraum für Amphibien und wasserliebende Insekten bietet.

Wattmanufactur GmbH & Co. KG
31.2 MW
32 ha
2021
Bayern
50.1250492421 - 10.0670540673
Ackerbaufläche
Inhaltsverzeichnis
Artengruppen | Untersucht |
---|---|
Pflanzen | ✔ |
Heuschrecken | ✔ |
Tagfalter | ✔ |
Libellen | |
Reptilien | |
Amphibien | |
Vögel | ✔ |
Fledermäuse | ✔ |
Sonstiges |
✔ = Untersuchung im Auftrag der Betreiber durchgeführt
Naturraum und Besonderheiten
Mainfränkische Platten
Die Anlage liegt inmitten einer strukturarmen Agrarlandschaft. Entlang des östlichen Rands verläuft ein unbefestigter Wirtschaftsweg, welcher von einer dichten Baumreihe, mit Büschen im Unterwuchs, gesäumt wird. Südwestlich des Anlagenstandortes befinden sich in unmittelbarer Nähe mehrere Aussiedlerhöfe. Das nächstgelegene Waldgebiet befindet sich etwa 200 Meter nordöstlich. Nennenswerte Gewässer in der näheren Umgebung der Anlage sind nicht vorhanden.
Das Gebiet befindet sich in einer leichten Hanglange, es ist von Nordwest nach Südost abfallend.
Acker, Flora und Fauna der offenen Feldfluren mit Windschutzhecke im Osten und Graben im Süden inklusive Ackerwildkrautgemeinschaften
Boden
Rendzina / Braunerde-Rendzina / Pararendzina aus Hangschutt über Kalk-, Mergel- und Dolomitgesteinen im Wechsel mit Flacher Braunerde über Terra fusca / Terra fusca-Parabraunerde aus schluffig-tonigen Umlagerungsprodukten der Kalksteinverwitterung
Tonschluffe
Bauweise
0.57
3.4m
2.3m
15°
4 Stück
20mm
Die Gestelle sind über Rammpfosten im Boden verankert, wobei diese mit den Modultischen querverstrebt sind.
Die Module sind polykristallin.
In der Anlage wurden Wege mit folgenden Materialien angelegt:
- Splitte 2–32, Deckschicht ohne Bindemittel, Brechsand, Mainsand
- Neubau Weg: ZiegelRC +Beton RC
Am Zaun befindet sich weder ein Übersteigschutz noch Stacheldraht. Außerdem variieren die Reihenabstände und betragen 2,88, 3,36, oder 4,15 Meter.
Bewirtschaftung
Seit Herbst 2023 befinden sich Schafe auf der Anlage. Im Solarpark Ramsthal findet durchgehend eine Portionsbeweidung statt. Zudem wird eine Nachmahd mit Doppelmesserbalken durchgeführt. Weitere Pflegemaßnahmen umfassen die Pflege von Gehölzen und Bewässerung.
Ausgleichsmaßnahmen
Insgesamt wurden zehn interne und externe Ausgleichsflächen im Rahmen des Bebauungsplans benannt. Die Ausgleichsflächen 1-7 bilden die Randbereiche des Solarparks. Diese Flächen sind entsprechend des Bebauungsplans anzusäen und zu bewirtschaften.
Eine externe Ausgleichsfläche wurde zur Förderung des Ackerwildgrases „Dicke Trespe“ berücksichtigt.
Mehr Details sind im Bebauungsplan enthalten.