Die ersten Ergebnisse der Studie “Artenvielfalt im Solarpark — Eine bundesweite Feldstudie” wurden am 26. September 2024 von Dr. Tim Peschel, Biologe und Mitautor der Studie, beim bne-Sommerfest BNEW2024 vorgestellt. Zum Thema “Naturverträgliche Solarparks” diskutierten anschließend Vertreterinnen und Vertreter von Naturschutz, Genehmigungsbehörden und Energiewirtschaft. Die Veröffentlichung der Studie von den beiden Autoren Rolf Peschel und Dr. Tim Peschel ist für das Frühjahr 2025 im Rahmen einer Konferenz geplant.
Fortführung der Studie “Solarparks — Gewinne für die Biodiversität” (2019)
In der 2019 vom bne veröffentlichten Studie “Solarparks — Gewinne für die Biodiversität” wurde bereits gezeigt, welchen Wert Solarparks in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft bieten. Mit der neuen Studie soll der Ist-Zustand der Artenvielfalt in Solarparks noch genauer und aktueller dargestellt werden. Dazu werden 25 Anlagen in 10 Bundesländern sowie eine Anlage in Dänemark untersucht. Ein besonderer Fokus wurde auf Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen gelegt, da dort in den letzten Jahren die meisten Solarparks errichtet wurden.
Die ersten Erkenntnisse
Die bundesweiten Untersuchungen fanden von April bis Oktober 2024 statt. Die Biologinnen und Biologen erhoben Daten zu unterschiedlichen Artengruppen wie bspw. Vögeln, Amphibien und Pflanzen. Die ersten Ergebnisse wurden beim bne-Sommerfest BNEW2024 am 26. September 2024 von Dr. Tim Peschel, Biologe und Mitautor der Studie, vorgestellt. Die präsentierten ersten Ergebnisse beruhen hauptsächlich auf den Untersuchungen der beiden Autoren Rolf Peschel und Dr. Tim Peschel zu Pflanzen, Tagfaltern und Heuschrecken. Es handelt sich hierbei um vorläufige Ergebnisse, da die Gutachten der beauftragen Büros noch nicht vollständig vorliegen. Dennoch lassen sich bereits einige interessante Beobachtungen feststellen:
- Die Biologen fanden in den Solarparks viele Tier- und Pflanzenarten, deren Bestand in agrarisch geprägten Kulturlandschaften oft rückläufig ist. Darüber hinaus konnten die Forscher auch gefährdete Arten wie zum Beispiel das Gelbweiße Ruhrkraut oder den Österreichischen Ehrenpreis nachweisen. Während landwirtschaftlich genutzte Flächen kaum Lebensraum für unterschiedliche Pflanzen und Tiere bieten, bilden PV-Freiflächenanlagen Strukturelemente, in denen sich eine Vielzahl von Arten ansiedeln.
- Bemerkenswert schätzen die Forscher des Weiteren die Standortvielfalt innerhalb der Anlagen ein, bspw. durch permanente oder temporäre Kleingewässer. Sie konnten auch beobachten, dass durch die Verschattung der PV-Module auf kleinem Raum unterschiedliche Lebensräume entstehen, sodass Arten der Waldrandbereiche sich nah bei sonnenliebenden Arten ansiedeln, die wiederum die besonnten Modulzwischenräume nutzen.
Download Zwischenbericht
Eine Übersicht der ersten Erkenntnisse der Studie haben wir in einem Handout für Sie zusammengefasst. Auch die Präsentation von Dr. Tim Peschel bei BNEW2024 stellen wir unten als Download bereit. Mehr Infos zur Studie sowie zu den Solarparks, die untersucht wurden, finden Sie auf SonneSammeln.