Solarpark Lottorf
Der Solarpark Lottorf wurde 2023 von der Wattmanufactur in Betrieb genommen und erstreckt sich über 30 Hektar südlich des gleichnamigen Ortes in Schleswig-Holstein, direkt an der Bahntrasse Flensburg-Hamburg. Er ist Deutschlands größter wiedervernässter und nachgeführter Solarpark.
Durch die einachsigen Tracking-Module passt sich die Modulstellung dem Sonnenstand an, was nicht nur die Energieerträge optimiert, sondern auch die Regenverteilung auf der Fläche verbessert.
Mit der Wiedervernässung der Fläche wurde ein Moor revitalisiert, das einen wertvollen Lebensraum für spezialisierte Arten darstellt.
Ohne Betonfundamente bei Zäunen, Gestellen, Wegen und Transformatoren liegt der Versiegelungsgrad unter einem Prozent. So bleibt die Fläche langfristig als Lebensraum erhalten und kann nach der Nutzung wieder als Grünland genutzt werden.
Die extensive Bewirtschaftung im Solarpark Lottorf folgt den Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft. Der Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel sorgt für eine natürliche Regeneration der Fläche. Späte Mahdzeitpunkte sowie die Verwendung von Doppelmesserbalken-Mähtechnik schützen Insekten und bodenbrütende Vögel.
Mehr Informationen zum Solarpark Lottorf findest du hier:
wattmanufactur.de/moor-pv.html

Wattmanufactur GmbH & Co. KG
16.9 MW
30 ha
2021
Schleswig-Holstein
54.4398282657 - 9.56882873353
Grünland
Inhaltsverzeichnis
Artengruppen | Untersucht |
---|---|
Pflanzen | ✔ |
Heuschrecken | ✔ |
Tagfalter | |
Libellen | |
Reptilien | |
Amphibien | |
Vögel | ✔ |
Fledermäuse | |
Sonstiges |
✔ = Untersuchung im Auftrag der Betreiber durchgeführt
Naturraum und Besonderheiten
Schleswig-Holsteinische Geest
Der Solarpark Lottorf ist von Äckern umgeben. Lediglich am südlichen Ende der Anlage grenzt ein kleines, ca. zwei Hektar großes, Waldstück sowie ein von Moor geprägter Grünlandabschnitt an ihn. Eine Landstraße grenzt an die Nordseite der Anlage. Kleinere Bäume und Gebüsche trennen den Solarpark von der durch ihn verlaufenden Bahnstrecke ab.
Der Solarpark Lottorf weist keine Neigung auf. Er befindet sich auf etwa 18 Metern über NN.
Hauptsächlich Maisacker und Grünland, insgesamt wurden 41 Biotoptypen festgestellt. Eine Biotopkartierung ist im Download-Bereich dieses Steckbriefes hinterlegt.
Boden
Größter Bereich im Süden der Anlage: Niedermoorboden; Kleinerer Bereich im Norden der Anlage: Braunerde-Podsol / Podsol-Braunerde aus trockenen, nährstoffarmen Sanden
Größter Bereich im Süden der Anlage: Moore; Kleinerer Bereich im Norden der Anlage: Lehmsande
Bauweise
0.65
4.3m
1 Stück
Es handelt sich um ein nachgeführtes, sogenanntes Tracking-Gestell, das die Module entlang der Sonnenbewegung neigt.
Im Solarpark Lottorf sind polykristalline, bifaziale Module verbaut.
Die Wege bestehen aus einer Schottertragschicht (0–45 mm) und Füllsand (0–5 mm).
Für den Zaun der nördlichen Teilfläche gibt es einen Untergrabschutz. In der südlichen Teilfläche gibt es mittlerweile keinen mehr.
Bewirtschaftung
Die Mahd erfolgt einmal jährlich mit Schafen und Doppelmessertechnik. Da es 2024 sehr viele Niederschläge gab, wurden die Mäharbeiten erst im September abgeschlossen. Bestimmte Bereiche der Anlage sind aufgrund des Standortes in einem Moor nicht mit Fahrzeugen zugänglich. Hier wird nicht gemäht. Ansonsten werden noch Gehölzarbeiten durchgeführt in Bereichen in denen Holz aufwächst
Ausgleichsmaßnahmen
Folgende Maßnahmen wurden im Rahmen des Bebauungsplans umgesetzt:
Extensivgrünland: Keine zwingende Ansaat notwendig, Sukzession zulässig, bei Ansaat sind autochtone, blütenreiche Saatgutmischungen zu verwenden, Nachsaatmaßnahmen von vorwiegend Wirtschaftsgräsern sind unzulässig
Mahd: Extensive Mahd zulässig, Liegenlassen von Mahdgut (gepresste Ballen) sowie das Anlegen von Silagestellen und Futtermieten sind nicht zulässig, der Schutz von Wiesenbrütern ist sicher zu stellen, mechanische Pflegemaßnahmen sind in der 1. Septemberdekade abzuschließen, extensive Schafbeweidung zulässig, max. 0,5 GVE/ha.
Umsetzungszeitraum: Einschürige Mahd ist frühstens ab dem 15.07 vorgesehen, angestrebt wird ein Mosaik aus früher und später gemähten Flächen, die jährlich wechseln, Feuchtgrünlandbereiche sollen früher (z.B Anfang Juni) und mit einem weiteren Schnitt im Sommer gemäht werden
Leuchtturmprojekt: Eine Teilfläche mit Mahd ohne Mahdgut-Abfuhr mit Nachbeweidung, andere Teilfläche mit Mahd mit Abtransport des Mahdguts
Pflege: Pflegeumbrüche, Walzen und Striegeln sind nicht zulässig
Verschließen der Entwässerungsrohrsysteme: Verschließen der Entwässerungsrohrsysteme unmittelbar nach Fertigstellung der jeweiligen PVA-Abschnitte
Umsetzungszeitraum: Umsetzung der Maßnahme und Auswirkungen werden im ersten, dritten und fünften Jahr nach Errichtung der Anlage evaluiert und mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.
Beitrag zur Torfentwicklung
Vegetationsentwicklung: Minimumarealbestimmung und Aufnahme nach Braun-Blanquet an noch zu definierenden Stellen: zwei Stellen unterhalb eines Solarmoduls (je eine im nördlichen und südlichen Gebiet), eine Stelle im vom Prädatorenzaun umgegebenen Maßnahmen-Gebiet (Nordwesten), eine Stelle im nicht vom Prädatorenzaun umgebenen Maßnahmen-Gebiet (Südosten)
Umsetzungszeitraum: Im ersten, dritten und fünften Jahr nach Parkfertigstellung
Anlegen von Feldlerchenhügeln
Untergrabsicherer Zaun
Diese Maßnahmen wurden freiwillig umgesetzt:
Blühstreifen: Ansaat von standortgerechter Blühmischung
Moorschutz: Angepasste Bewirtschaftung und Maßnahmen, um Austrocknung zu verhindern
Die Maßnahmen wurden nach Fertigstellung des jeweiligen Bauabschnitts umgesetzt.
Untersuchungsergebnisse
Weitere Unterlagen
Bebauungsplan
Bebauungsplan Solarpark LottorfUntersuchungsbericht 2023 (Brutvögel und Pflanzen)
Untersuchungsbericht 2023 (Brutvögel und Pflanzen) Solarpark LottorfBiotopkartierung
Biotopkartierung Solarpark LottorfUmweltbaubegleitung — Maßnahmenkonzept
Umweltbaubegleitung — Maßnahmenkonzept Solarpark Lottorf