Eine ornithologische Erhebung auf der PV-Freiflächenanlage der MaxSolar in Bundorf in Unterfranken, Bayern, weist nach, dass Solarparks Lebensraum für Feldlerchen bieten können.
Bürgersolarpark Bundorf – ein Innovationsprojekt
Mitten in Deutschland, im unterfränkischen Bundorf, hat MaxSolar mit 125 Megawatt Peak einen der größten Solarparks in Bayern und in ganz Deutschland gebaut. Dabei sticht vor allem der ganzheitliche Ansatz des Projekts ins Auge: Bei der Projektplanung wurde nicht nur ein besonderer Fokus auf kommunale Beteiligung, sondern auch auf die Naturverträglichkeit gelegt.
Besonderheiten des Projekts:
- Bürgerbeteiligung: Die Bürger:innen in Bundorf und Umgebung profitieren in vielerlei Hinsicht von dem Projekt. Neben dem Bau eines emissionsfreien Fernwärmenetzes, wurden zur Erweiterung der regionalen Elektromobilität auch 12 neue Ladestationen errichtet. Darüber hinaus können sich Bürger:innen über eine Energiegenossenschaft aktiv am Projekt beteiligen. Ca. 30 Prozent der PV-Freiflächenanlage wurden genossenschaftlich finanziert.
- Biodiversitätsfördernde Maßnahmen: Zur Förderung der Biodiversität wurde die Anlage mit großen Reihenabständen zwischen den Modulreihen gebaut. Auf diesen besonnten Streifen soll sich durch die Einsaat gebietsheimischer Saatgutmischungen mit hohem Krautartenanteil und entsprechender Pflege artenreiches Grünland entwickeln. Damit Klein- und Mittelsäuger ungehindert Zugang zum PV-Park haben, hat der Zaun einen Mindestabstand von 15 cm über dem Boden. Größere Wildtiere können das Gelände über einen Wildkorridor passieren. Die Eingrünung durch Pflanzinseln einheimischer Straucharten, Hecken und Obstbäume schaffen weitere Strukturen und Lebensräume und werten die ehemals strukturarmen Agrarflächen ökologisch weiter auf.
Mehr Details zum Solarpark Bundorf finden Sie auf der Projektseite von MaxSolar.

Monitoring zeigt: Solarpark stört Brutvögel nicht
Die ornithologischen Erhebungen aus dem Jahr 2023 zeigen, dass im Vergleich zu den Erhebungen vor dem Bau der Anlage die Anzahl der Feldlerchen-Reviere von 26 auf 65 deutlich angestiegen ist, wobei die Wiederbesiedelung unmittelbar nach dem Bau erfolgte.
„Beim ersten Begehungstermin im April 2023 wurden in der PV-Anlage bereits singende Feldlerchen festgestellt, die nach ihren Singflügen zwischen den Modulreihen landeten“, berichtet der Biologe Dr. Schlumprecht, dessen Büro für ökologische Studien das Monitoring durchgeführt hat.
Die Bauweise der PV-Anlage, vor allem die Breite des besonnten Streifens zwischen den Modulreihen, ist entscheidend für die Besiedlungsdichten und die Artenvielfalt. So schafft ein Reihenabstand, der einen ausreichend breiten besonnten Streifen zulässt, die Voraussetzungen für die Ansiedlung wärmeliebender Arten, insbesondere der Feldlerche und weiterer Bodenbrüter.
Weitere Gründe für die hohe Dichte an Feldlerchen sind laut Dr. Schlumprecht vermutlich der hohe Rohbodenanteil in der Anlage, der durch die Baumaßnahmen entstanden ist, sowie der von Nord nach Süd verlaufende Wildtierkorridor in der Anlage, der den Vögeln ein gutes Nahrungshabitat bietet.
Solarparks als neue Lebensräume für Feldlerchen
Die Population von Feldlerchen sinkt in Deutschland seit Jahrzehnten. Laut NABU ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand verschwunden – Tendenz steigend. Ganz Europa verzeichnet mittlerweile seit 1980 einen Rückgang der Bestände von teilweise 50–90%.
Als Ursache für den Populationsrückgang der Feldlerche wird größtenteils die Verkleinerung ihres Lebensraums gesehen. Die zunehmend intensive Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen und die damit einhergehenden Eingriffe wie z. B. häufiges Mähen oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, bedingen zudem einen Rückgang an Insektennahrung für die Vögel und ihren Nachwuchs.
Die Untersuchungen in Bundorf haben bewiesen, dass die Errichtung von biodiversitäts-fördernden Solarparks wie in Bundorf dem Verlust des Artenbestands entgegenwirken und ein Brut- und Nahrungshabitat für Bodenbrüter und andere Brutvögel bieten können.