Solarpark Klein Rheide
Der Solarpark Klein Rheide wurde von der Wattmanufactur in drei Bauabschnitten (2015–2019) geplant, errichtet und wird technisch von dem Unternehmen betrieben. Der Park liegt etwa einen Kilometer südlich des gleichnamigen Ortes im Kreis Schleswig-Flensburg. Die Fläche, die zuvor für den Kiesabbau genutzt wurde, bietet heute wechselfeuchte Bedingungen auf sandigen Böden.
Bereits in der Planungsphase wurde darauf geachtet bauliche Maßnahmen umzusetzen, die die Biodiversität gezielt fördern. Dazu gehören unter anderem großzügige Reihenabstände von knapp vier Metern und Lücken zwischen den Modulen, damit Regenwasser gleichmäßig abfließen kann.
Der Versiegelungsgrad beträgt weniger als einen Prozent. Offenporige Wege ermöglichen das Versickern von Niederschlagswasser, und die Modulaufständerung wurde so konstruiert, dass der Solarpark am Ende seiner Nutzungsdauer vollständig rückstandsfrei zurückgebaut werden kann. So bleibt die Fläche langfristig als potenzielles Grünland oder landwirtschaftliche Nutzfläche erhalten.
Die Wattmanufactur setzt auf eine angepasste, extensive Bewirtschaftung. Der Verzicht auf Düngemittel und chemische Pflanzenschutzmittel fördert die Bodenqualität und lässt den zuvor intensiv genutzten Boden regenerieren. Späte Mahdzeitpunkte und der Einsatz der Doppelmesserbalken-Mähtechnik schützen bodenbrütende Vögel und Insekten.
Im Rahmen der ersten Studie zur Artenvielfalt in Solarparks des Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. im Jahr 2021 wurde der Solarpark Klein Rheide als einer der ökologisch wertvollsten Solarparks in Deutschland ausgezeichnet. Die Maßnahmen der Wattmanufactur, darunter auch die Installation von Insektenhotels, Totholzhaufen, Wildtierkorridoren und Nisthilfen sowie das Anpflanzen regionaltypischer Blühstreifen und Sträucher, tragen maßgeblich zu diesem Erfolg bei.
Weitere Informationen zum Solarpark Klein Rheide Maßnahmen findest du auf https://wattmanufactur.de/bio-div-pv.html

Wattmanufactur GmbH & Co. KG
22.9 MW
27 ha
2015
Schleswig-Holstein
54.4335000434 - 9.47484566098
Ackerbaufläche
Inhaltsverzeichnis
Artengruppen | Untersucht |
---|---|
Pflanzen | ✔ |
Heuschrecken | ✔ |
Tagfalter | ✔ |
Libellen | ✔ |
Reptilien | ✔ |
Amphibien | ✔ |
Vögel | ✔ |
Fledermäuse | |
Sonstiges |
✔ = Untersuchung im Auftrag der Betreiber durchgeführt
Naturraum und Besonderheiten
Schleswig-Holsteinische Geest
Die Umgebung des Solarparks Klein Rheide besteht fast ausschließlich aus Ackerflächen. Außerdem befinden sich einige Kieswerke im Umkreis von circa einem Kilometer. Der Fliegerhorst Jagel befindet sich etwa drei Kilometer nördlich der Anlage. In direkter Umgebung grenzt eine mit Bäumen gesäumte Landstraße an die südwestlich gerichtete Seite des Solarparks. Er ist von landschaftstypischen Knicks und Bäumen eingegrenzt. Am nordöstlichen Teil der Anlage grenzt ein Tümpel mit einem Durchmesser von unter 50 Metern an.
Der Solarpark weist kein besonderes Relief auf und befindet sich auf circa 18 Metern über NN.
Extensivrasen-Einsaat, Nr. / Code: 12.1.3 / GRE; Knicks: Strauch-Wallhecken, Nr. / Code: 2.9.1 / HWS
Boden
Podsol / Braunerde-Podsol / Gley-Podsol aus sandigen Flussablagerungen
Reinsande
Bauweise
0.54
3.5m
2.1m
15°
4 Stück
20mm
Es handelt sich um Festgestelle mit Querverstrebung an den Rammpfosten.
Es wurden polykristalline Module verbaut.
Es wurden Wege mit einer Schottertragschicht von 0 bis 45 mm und Füllsand mit einer 0 bis 5 mm Schicht angelegt. Zudem wurden Wege aus recyceltem Beton angelegt.
Bewirtschaftung
Ein- bis zweimal jährlich wird gemäht. Dazu kommen Doppelmesserbalken zum Einsatz. Außerdem wird die Fläche mit Schafen beweidet. Durch die nasse Witterung 2024 wurde erst sehr spät gemäht und abgefahren. Zudem befinden sich Gehölzstrukturen in der Anlage, die gepflegt werden.
Ausgleichsmaßnahmen
Folgende Maßnahmen wurden im Rahmen des Bebauungsplans umgesetzt:
Extensivgrünland: “SO-Fläche” soll als artenreiches Dauergrünland angesät werden, dafür ist geeignete Saat aus regionaler Herkunft zu verwenden, umgebener Ausgleichsfläche mit gleicher Saat ansäen.
Mahd: Gelegentliche Pflege durch Mahd möglich, extensive Beweidung innerhalb der Umzäunung zulässig, Beweidung mit Schafen wird auf angesäten Flächen empfohlen, Tierdichte nicht größer als 6 Schafe/ ha, zusätzliche Mahd nur auf dem einen Flächendrittel möglich, wenn sie nicht vor dem 1. Juli und nicht nach dem 31. Oktober durchgeführt und das Mahdgut entfernt wird, bei Verbuschungen durch im Verbiss vermiedenen Aufwuchs können die Flächen alle drei Jahre zusätzlich gemäht werden.
Erhalt von Knicks
Weitere Details sind im Bebauungsplan und Umweltbericht enthalten.
Freiwillige Maßnahmen:
- Portionierte Beweidung mit Schafen
- Jährliche Einbringung von regionalem Saatgut
- Bau von Insektenhotels und Nisthilfen an vorhandenen Bäumen für Insekten
- Erhalt offener Gewässer
- Anlegung von Sandlinsen und Lesesteinhaufen für Reptilien
- Platzierung von Vogelnisthilfen
- Erhalt wechselfeuchter Bereiche für Amphibien
- Anlegung von Wildbienenquartieren an Modulgestellen
- Es wurden nachträglich Wildtierdurchlässe installiert.