Gut geplante Solarparks sind ein wichtiger Eckpfeiler auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stromerzeugung in Deutschland und bieten nebenbei zahlreiche Vorteile – für Kommunen, Unternehmen und den Naturschutz. Wir haben die wichtigsten Aspekte in einer Liste zusammengefasst.
1. Solarparks sind die Günstigmacher bei den Strompreisen.
Photovoltaikanlagen liefern jahrzehntelang zuverlässig günstigen Strom. Insbesondere PV-Freiflächenanlagen haben die niedrigsten Stromgestehungskosten.
2. Solarparks können systemdienlich betrieben werden.
Solarparks lassen sich sehr gut mit systemdienlichen großen Batteriespeichern kombinieren. Künftig bilden sie als Solarbatterie-Kraftwerke eine Symbiose. So kann Solarstrom künftig auch nachts geliefert werden. Solarbatteriekraftwerke können Systemdienstleistungen erbringen und zur Netzstabilität beitragen.
3. Solarparks liefern günstigen Strom für die Wirtschaft.
Solarparks sind die günstigste Form der erneuerbaren Stromerzeugung und senken die Strompreise. Davon profitieren Industrie sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Über PPAs (Power Purchase Agreements bzw. Stromlieferverträge) erhalten Unternehmen direkt günstigen Solarstrom. Den Strom können sie auch bedarfsgerecht nutzen, z. B. in der Produktion oder für die Kühlung. Zusätzlich können sie den Solarstrom im Sinne der Sektorenkopplung zum Betrieb von Wärmepumpen oder zum Laden von Elektroautos verwenden. Die Nutzung von Solarstrom in Kombination mit Speichern macht Unternehmen flexibler, d. h. der zur Mittagszeit bei erhöhter Sonneneinstrahlung erzeugte Strom kann in weniger ertragsreiche Stunden geschoben werden und so mögliche Ertragslücken schließen.
4. Solarparks schaffen Energiesicherheit.
Solarparks reduzieren die Abhängigkeit von Energieimporten und stärkt die nationale Energiesicherheit bei gleichzeitiger Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. Dies schützt unsere Wirtschaft vor globalen Krisen und geopolitischen Risiken, indem Energiepreisschwankungen und Energiepreis-Schocks aufgefangen werden können.
5. Solarparks werden immer effizienter.
Die Effizienz von Solarparks steigt kontinuierlich durch Fortschritte in der PV-Technologie, wie beispielsweise die Entwicklung von Tandem- bzw. Hybridsolarzellen, die Wirkungsgrade von über 25% erreichen können. Zusätzlich tragen innovative Ansätze wie der Einsatz von KI, kleinteiligem Tracking und Leistungsoptimierern dazu bei, dass Solarparks mehr Energie aus der verfügbaren Sonneneinstrahlung gewinnen und somit ihre Gesamteffizienz steigern können.
6. Solarparks sind gut für die ländliche Entwicklung.
Solarparks bieten Kommunen unterschiedliche Einkommensmöglichkeiten. Dazu gehören u. a. die kommunale Abgabe gemäß §6 EEG sowie Gewerbesteuereinnahmen. Außerdem stellen Solarparks eine „Versicherung“ für Landwirtschaftsbetriebe dar, da sie gesicherte Einnahmen über Jahrzehnte hinweg erhalten können. Mehr Beteiligungsmöglichkeiten haben wir hier für Sie gesammelt.
7. Gut geplante Solarparks erhöhen die Biodiversität.
Gut konzipierte Solarparks können wertvolle Refugien für Vögel, Insekten, Amphibien und verschiedene Pflanzenarten sein. Durch schonende Bewirtschaftung wie seltene Mahd, den Verzicht auf Düngemittel und Pestizide sowie gezielte Schutzmaßnahmen fördern sie die Biodiversität sowohl innerhalb als auch außerhalb des Solarpark-Geländes. Die entstandene Futtervielfalt und Ruhe locken auch Vögel, Fledermäuse und zahlreiche weitere Tiere an. Geeignete Zäune oder Hecken machen die Ränder der Solarparkflächen durchlässig. Der Solarpark wird bewohnt und Artengemeinschaften entstehen.

8. Solarparks können ertragsschwache Flächen nutzen.
Solarparks können auf ertragsschwachen oder brachliegenden Flächen errichtet werden, die nicht für die Lebensmittelproduktion geeignet sind. Somit erhalten Flächeneigentümer auch für diese Flächentypen ein Einkommen. Mehr Informationen zur Frage wie viel Fläche Solarparks bis 2030 in Deutschland einnehmen werden, finden Sie in unserem Beitrag zur Flächenfrage.
9. Solarparks werten den Boden auf.
In der Regel werden lediglich 1–2% der Fläche eines Solarparks versiegelt. Oftmals ist nicht einmal eine Betoneinlassung für die Modulhalterungen nötig. Der Boden im Solarpark wird nicht gedüngt und auch nicht von schweren Maschinen befahren. Stattdessen wird der Boden renaturiert und kann nach 20–30 Jahren als Solarpark wieder für die konventionelle Landwirtschaft bewirtschaftet werden. Zum Thema Landwirtschaft in Solarparks können Sie hier unser Faktenpapier lesen.
10. Klimaschutz ist eilig. Wir dürfen keine Zeit verlieren.
Wir benötigen einen intelligenten Mix aus verschiedenen erneuerbaren Energieträgern. Im Bereich Solarstrom werden sowohl Dachanlagen als auch Solarparks benötigt, um sehr schnell viel Photovoltaikanlagen zubauen zu können. Ein Verzicht auf Solarparks würde den Zubau auf Dächern nicht beschleunigen. Der Zubau auf Dächern hängt von anderen Faktoren ab. Erst die Dächer mit Solarmodulen zu bestücken und danach dann Solarparks zu bauen, würde dazu führen, dass wir beim Klimaschutz Jahre verlieren.
