Forum Solar Plus als Bühne für Innovation: Studien zeigen Potenziale von Solarparks für Artenvielfalt und Landwirtschaft

21. November 2025

Unter der Überschrift „Forschung & Praxis im Dialog - Artenvielfalt & landwirtschaftlicher Mehrwert in Solarparks“…

Alice Brüssel-Kurbanov

Forum Solar Plus als Bühne für Innovation: Studien zeigen Potenziale von Solarparks für Artenvielfalt und Landwirtschaft

Beispiel aus der Praxis
Biodiversität
Biodiversitäts-Studie
Landwirtschaft
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21. November 2025

Unter der Überschrift „Forschung & Praxis im Dialog – Artenvielfalt & landwirtschaftlicher Mehrwert in Solarparks“ wurden beim Forum Solar Plus am 19.11.25 vor einem interessierten Publikum zwei wichtige Projekte des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft vorgestellt: Zum einen die Ergebnisse der bundesweiten Feldstudie „Artenvielfalt im Solarpark, zum anderen die Untersuchungen des Forschungsprojektes „Landwirtschaftlicher Wert von Solarparkflächen.

Ergebnisse der Studie „Artenvielfalt im Solarpark“

Im ersten Teil präsentierte Biologe Rolf Peschel für Betreiber relevanten Erkenntnisse der bundesweiten Feldstudie „Artenvielfalt im Solarpark“. Im Fokus standen die besonders genehmigungsrelevanten Arten bzw. Artengruppen Fledermäuse und Feldlerchen, da diesbezüglich sehr unterschiedliche Wissensstände existieren. Herr Peschel betonte die Relevanz der Standortvielfalt in Solarparks und ihre Attraktivität für verschiedene Artengruppen. Weiterhin nannte er Erfolgsfaktoren, wie die Biodiversität in Solarparks begünstigt werden kann – bspw. durch ein individualisiertes Pflegekonzept und die Nutzung von gebietsheimischem Saatgut.

Die Biomasse im Solarpark unter der Lupe betrachtet

Anschließend stellten Dr. Dina Hamidi (Universität Göttingen) und Dr. Christoph Hütt (Universität zu Köln) ihr Forschungsprojekt „Landwirtschaftlicher Wert von Solarparkflächen“ vor. Zunächst beschrieben sie die Ausgangslage, Forschungsfragen und Methodik, bevor die ersten Erkenntnisse abgeleitet wurden. Während sich Dr. Hamidi intensiv mit der Qualität und der Artenzusammensetzung des Grünlands in Solarparks beschäftigt, nutzt Dr. Hütt eine innovative Laserscanning-Technologie, um die Quantität der Biomasse unter und zwischen den Solarmodulen zu ermitteln. Die Forschenden sind momentan noch dabei, alle erhobenen Daten auszuwerten – dennoch konnte bspw. die Aussage getroffen werden, dass Futterverfügbarkeit und -qualität des Grünlands in Solarparks ausreichend für die Weidenutzung mit Schafen und Rindern ist.

Wie kann die Praxis die Forschungsergebnisse nutzen?

Um den Bogen zur Praxis zu spannen, diskutierten die beiden Betreiber René Nissen (Wattmanufactur) und Karl-Heinz Remmers (pv-project) mit Bernhard Strohmayer (bne), warum das Grünland in Solarparks auch politisch mehr Aufmerksamkeit bekommen sollte. Beide Projekte zeigen das Potential von Solarparkflächen für die Artenvielfalt und die Landwirtschaft – dennoch wird dieses von Behörden und Gesetzgeber noch nicht ausreichend wahrgenommen. René Nissen betonte, dass die landwirtschaftliche Nutzung der Solarparkflächen auch rechtlich als Landwirtschaft klassifiziert sein sollte. Karl-Heinz Remmers verdeutlichte, dass die Investition in Forschung in Solarparks essentiell sei, um belastbare Daten zu erhalten. Diese helfen, die mitunter bestehenden Vorbehalte abzubauen und die Debatte um den Solarparkausbau zu versachlichen. Einig waren sich die Panelteilnehmer, dass die Forschungsergebnisse den Mehrfachnutzen von Solarparks unterstreichen. Moderiert wurde die Gesprächsrunde durch Tina Barroso (Conexio).

Wir danken den Referierenden und Teilnehmenden für ihr Engagement und sind gespannt auf die finalen Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt von Dr. Hamidi und Dr. Hütt.

Zum Hintergrund:

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft unterstützt die Forschung zur Biodiversität und landwirtschaftlicher Nutzung im Solarpark, um zu zeigen, welches Potential Solarparkflächen haben. Der Ausbau von Solarparks ist flächenintensiv und funktioniert nur mit der Akzeptanz der Bevölkerung. Um hier einen Beitrag zu leisten, liefern beide Forschungen evidenzbasierte Ergebnisse zur Artenvielfalt und Biomassequalität in Solarparks.

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