Solar­parks unter­stüt­zen die Arten­viel­falt in unse­rer Kul­tur­land­schaft

27. März 2025

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft e. V. (bne) veröffentlicht eine umfangreiche Studie zu Artenvielfalt in modernen…

Daniela Feil

© Wattmanufactur

Solar­parks unter­stüt­zen die Arten­viel­falt in unse­rer Kul­tur­land­schaft

Biodiversität
Biodiversitäts-Studie
27. März 2025

Der Bun­des­ver­band Neue Ener­gie­wirt­schaft e. V. (bne) ver­öf­fent­licht eine umfang­rei­che Stu­die zu Arten­viel­falt in moder­nen Solar­parks. Im Jahr 2024 wur­den die Flo­ra und Fau­na in bun­des­weit 30 PV-Frei­flä­chen­an­la­gen unter­sucht und bei acht Arten­grup­pen sys­te­ma­tisch aus­ge­wer­tet. Die Erkennt­nis: Solar­parks auf land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen erhö­hen die Arten­viel­falt in der Kul­tur­land­schaft. Die Ergeb­nis­se der welt­weit umfang­reichs­ten Unter­su­chung zu Arten­viel­falt in Solar­parks auf Land­wirt­schafts­flä­chen sind wert­voll für die Geneh­mi­gungs­pra­xis. Sie kön­nen hel­fen, das Arten­viel­falts­po­ten­zi­al in Solar­parks gezielt zu akti­vie­ren.

Robert Busch, Geschäfts­füh­rer des bne, sieht in Solar­parks Mul­ti­ta­len­te der Ener­gie­wen­de: „Unse­re Stu­die zeigt, dass Solar­parks weit mehr leis­ten kön­nen als nur güns­ti­gen Strom zu pro­du­zie­ren. Moder­ne Pho­to­vol­ta­ik-Frei­flä­chen­an­la­gen schaf­fen wert­vol­le Lebens­räu­me für Flo­ra und Fau­na in unse­rer stark land­wirt­schaft­lich gepräg­ten Kul­tur­land­schaft. Gera­de weil Solar­parks inmit­ten der Agrar­land­schaft ent­ste­hen, stär­ken sie über Jahr­zehn­te aktiv die Bio­di­ver­si­tät vor Ort und damit in Deutsch­land. Die umfang­rei­chen Erkennt­nis­se zum Ist-Stand der Arten­viel­falt in Solar­parks sind sowohl für die Geneh­mi­gungs­pra­xis als auch für den Arten- und Natur­schutz rele­vant.“

Die Feld­stu­die „Arten­viel­falt im Solar­park – Eine bun­des­wei­te Feld­stu­die“ ist die Fort­schrei­bung einer bne-Bio­di­ver­si­täts­stu­die aus dem Jahr 2019. Die Feld­stu­die wur­de von den Bio­lo­gen Dr. Tim Peschel (Peschel Öko­lo­gie und Umwelt), und Rolf Peschel (Pro­jekt­pa­te) koor­di­niert und umge­setzt. Ins­ge­samt wur­den Unter­su­chun­gen von 30 Solar­parks in 10 Bun­des­län­dern sowie von einer der Son­ne nach­ge­führ­ten „Tra­cker-Anla­ge“ in Däne­mark aus­ge­wer­tet. Es wur­den jeweils detail­lier­te Bege­hun­gen durch die Autoren und wei­te­re Fach­gut­ach­ter durch­ge­führt. Die Stu­die basiert auf über 100 Ein­zel­un­ter­su­chun­gen und ins­ge­samt 40 Unter­su­chungs­be­rich­ten mit Arterfas­sun­gen zur Pflan­zen­welt, zu Vögeln, Tag­fal­tern, Heu­schre­cken, Fle­der­mäu­sen, Rep­ti­li­en sowie in geeig­ne­ten Solar­parks mit Gewäs­sern auch zu Amphi­bi­en und Libel­len. Die Autoren fas­sen die Erkennt­nis­se in einem Haupt­werk zusam­men.

Gut geplan­te Solar­parks sind ein Mehr­wert für die Arten­viel­falt

Laut Dr. Tim Peschel kön­nen Solar­parks eine wich­ti­ge Rol­le für die Stei­ge­rung der Arten­viel­falt in Deutsch­land spie­len: „ Die zen­tra­le Erkennt­nis besteht dar­in, dass gut geplan­te Solar­parks auf ehe­ma­li­gen Agrar­flä­chen einen ech­ten Mehr­wert für die Arten­viel­falt im Ver­gleich zur Vor­her­si­tua­ti­on dar­stel­len. Dabei haben wir die rich­ti­ge Pfle­ge als einen der ent­schei­den­den Fak­to­ren für die Arten­viel­falt fest­ge­stellt.“ Es wur­den ins­ge­samt 385 Pflan­zen­ar­ten, 30 Heu­schre­cken­ar­ten, 36 Tag­fal­ter, drei Rep­ti­li­en­ar­ten, 32 Brut­vo­gel­ar­ten und 63 Vogel­ar­ten als Nah­rungs­gäs­te sowie 13 Fle­der­maus­ar­ten nach­ge­wie­sen. Hin­zu kom­men 13 Libel­len­ar­ten und acht Amphi­bi­en­ar­ten. „PV-Frei­flä­chen­an­la­gen bie­ten in der struk­tur­ar­men Agrar­land­schaft für vie­le Arten ein Mosa­ik neu­er, offen­sicht­lich geeig­ne­ter Lebens­räu­me. Zuneh­mend wer­den sie von Tie­ren und Pflan­zen als Lebens­raum ent­deckt und genutzt. Das dort vor­han­de­ne Nah­rungs­an­ge­bot ist für Vögel und Fle­der­mäu­se eine ele­men­ta­re Vor­aus­set­zung, um sie als Lebens­raum dau­er­haft nut­zen zu kön­nen. Mahd und Bewei­dung stel­len wich­ti­ge Pfle­ge­maß­nah­men für Schaf­fung und Erhalt von Bio­di­ver­si­tät dar“, stellt Dr. Tim Peschel fest.

Bio­di­ver­si­täts­för­dern­de Bewirt­schaf­tung von Solar­parks

Bereits heu­te ent­steht der Groß­teil der PV-Frei­flä­chen­an­la­gen auf land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen, wes­halb die­se auch Unter­su­chungs­ge­gen­stand der Stu­die sind. Für hohe Arten­viel­falt im Solar­park ist neben der Bau­wei­se auch die rich­ti­ge Flä­chen­be­wirt­schaf­tung ent­schei­dend, z.B. durch Mahd und Mahdgut­ab­fuhr oder durch scho­nen­de Bewei­dung. „Weil die Land­wirt­schaft die Flä­chen für Solar­parks zur Ver­fü­gung stellt, soll­te nach Ansicht des bne die bio­di­ver­si­täts­för­dern­de Bewirt­schaf­tung von Solar­parks als land­wirt­schaft­li­che Nut­zung aner­kannt wer­den. So lie­ße sich die Flä­chen­kon­kur­renz zwi­schen Land­wirt­schaft und Pho­to­vol­ta­ik auf­lö­sen, ähn­lich wie bei der Agri-PV“, meint Robert Busch.


Down­load: Stu­die und Kurz­fas­sung

Die Stu­die “Arten­viel­falt im Solar­park” fasst die Ergeb­nis­se aller Unter­su­chun­gen zusam­men. Da es sich um ein umfang­rei­ches Werk han­delt, wur­den die wich­tigs­ten Erkennt­nis­se in einer Kurz­fas­sung zusam­men­ge­stellt.


Pres­se­mit­tei­lung, Pres­se­kit, Solar­park­bil­der

Der Bun­des­ver­band Neue Ener­gie­wirt­schaft e.V. (bne) hat zur Stu­di­en­ver­öf­fent­li­chung eine Pres­se­mit­tei­lung ver­fasst und stellt ein Pres­se­kit mit einer Aus­wahl an Solar­park­bil­dern zur Ver­fü­gung.

© Rolf Peschel

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