Solarpark Bad Liebenwerda
Der Solarpark Bad Liebenwerda der BayWa r.e. Solar Projects GmbH ist ca. drei Jahre alt und liegt drei Kilometer südlich von Bad Liebenwerda. Der Park weist eine Größe von ca. 21 Hektar auf und besteht aus zwei Teilgebieten, die durch einen Graben voneinander getrennt sind.
Zentral verläuft von Nordwest nach Südost ein breiter, sandig-schotteriger Weg. Bei den Untersuchungen konnten die Biologen feststellen, dass die aus einem westlichen und östlichen Teil bestehende Anlage großflächig, auch in den Modulzwischenräumen, den Eindruck einer buntblumigen, artenreichen Ackerbrache bzw. Ruderalflur vermittelt. Zwischen den beiden Teilflächen verläuft außerhalb der beiden umzäunten Teilflächen in Nord-Süd Richtung ein Meliorationsgraben.

BayWa r.e. Solar Projects GmbH
21.1 MW
21.6 ha
2022
Brandenburg
51.4890196163 - 13.3730072444
Ackerbaufläche
Inhaltsverzeichnis
Artengruppen | Untersucht |
---|---|
Pflanzen | ✔ |
Heuschrecken | ✔ |
Tagfalter | ✔ |
Libellen | |
Reptilien | |
Amphibien | |
Vögel | ✔ |
Fledermäuse | ✔ |
Sonstiges |
✔ = Untersuchung im Auftrag der Betreiber durchgeführt
Naturraum und Besonderheiten
Elbe-Mulde-Tiefland
Nördlich des Solarparks befindet sich eine ältere Allee aus Laubbäumen, vorwiegend Eichen. Der Solarpark ist von intensiv genutzten Ackerbauflächen umgeben. Etwas weiter östlich befindet sich ein kleines Kiefern-Wäldchen. In ca. ein Kilometer Entfernung östlich fließt die Kleine Röder, die Teil des gleichnamigen FFH-Gebietes „Kleine Röder, DE 4546-301“ ist.
Die Anlage befindet sich etwa 90 Meter NN mit keinem nennenswerten Relief.
Nicht kartiert bzw. Ackerbaufläche, Ziel im Umweltbericht: Entwicklung einer Frischwiese, alternativ Frischweide (Biotopcode 05111)
Boden
Niedermoorboden im Norden, Gley der sandigen Urstromtäler und Niederungen im Süden
Lehmsande
Bauweise
0.34
3m
1.9m
20°
2 Stück
20mm
Die Gestelle sind durch jeweils zwei Rammpfosten im Boden verankert. Der höhere Rammpfosten ist zusätzlich querverstrebt.
Die Module sind kritallin und bifazial, haben eine feste Neigung und sind nach Süden ausgerichtet. Die Leistung pro Modul beträgt 535 bis 540 Wp.
Für die Feuerwehrzufahrt zum Löschwasserbrunnen wurden ca. 500 m² an Schotterweg angelegt. Die restlichen Wege in der Anlage sind unbefestigte Rasenwege zwischen den Modulreihen.
Zwischen äußerer Modulkante und Zaun wurde ein Streifen von fünf Metern freigelassen. Die gesamte versiegelte Fläche beträgt lediglich 719,07 m² (Trafo, Container für Ersatzteile, Schotterweg, Rammfundamente, Zaunpfosten). Außerdem gibt es zwei Bauabschnitte, die durch eine Querung in Form eines Grabens mit randlich unbebauten Bereichen (fünf Meter) voneinander getrennt sind.
Bewirtschaftung
Im Solarpark Bad Liebenwerda/Zobersdorf wird zweimal jährlich abschnittsweise per Balkenmäher gemäht. Die Mahd findet zeitlich versetzt je nach Bewuchs statt. Zukünftig soll die Fläche beweidet werden und eine Pflegemahd stattfinden.
Weitere Pflegemaßnahmen/-auflagen:
• Grünpflege: Die Grünpflege umfasst jeweils die gesamte umzäunte Fläche des Solarparks. Zudem sind Zäune von innen und von außen freizuschneiden, ebenso die sich im jeweiligen Solarpark befindlichen Wechselrichter- und Trafostationen. Das Pflegekonzept P1 des Solarparks, welches im Umweltbericht enthalten ist, muss angewendet werden. Durch die Grünpflege ist eine Verschattung der Module sowie ein Zuwachsen der Wechselrichterstationen und Umzäunung zu unterbinden.
• Es darf keine Bodenbearbeitung stattfinden.
• Im Solarpark wird vollständig auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet.
• Ein Mindestabstand von 10 cm zwischen Boden und Mähwerk ist bei jeder Mahd zwingend einzuhalten.
Ausgleichsmaßnahmen
Folgende Ausgleichsmaßnahmen wurden getroffen:
• M1: max. 3% der Gesamtbaugebietsfläche dürfen versiegelt werden, übrige Fläche als Dauergrünland zu entwickeln (zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft, Schaffung hochwertiger Biotopstrukturen als Lebensraum insbesondere für Avifauna, Erhalt als Lebensraum für vorhandene Bodenbrüter, Vermeidung / Verminderung der Beeinträchtigung der Fortpflanzungsstätten von Feldlerche und Schafstelze); Umsetzungszeitpunkt: teilweise vor Baubeginn 2021, Restfläche Herbst 2022
• M2: Anpflanzen und Unterhaltung eines Grabenrandsaums, Pflanzung von Sträuchern und Bäumen entlang des Grabens (Erweiterung der bereits vorhandenen linearen Landschaftsbildstrukturen, Entwicklung und Erweiterung einer Habitatfläche und Erhöhung der Migrationsmöglichkeiten der ortsansässigen Fauna, Erhöhung der Deckung für Wildtiere bei Durchquerung des Wanderkorridors entlang des Grabens, Aufwertung als Fledermausnahrungshabitat); Umsetzungszeitraum: Frühjahr 2022, Pflege bis Oktober 2024
• M3: Einfriedung/ Zaunanlage mit durchgehend umlaufenden Freihaltestreifen von mind. 10 -15 cm über Geländeoberkante (Querungs- und Einwandermöglichkeiten für Kleintiere, Schutz der Kleintiere vor Prädatoren (größere Raubtiere), möglicher Wanderkorridor für potenziell vorkommende Biber und Fischotter); Umsetzungszeitraum: mit Baubeginn Februar 2022
• CEF1 (K1): Extensivierung einer Ackerbaufläche (Ausgleich für potenziell beeinträchtigte Brutvogellebensräume); Umsetzungszeitraum: 2018
• A1: Anlage von Feldlerchenfenster (Aufwertung von Bruthabitaten von Feldlerche und Schafstelze auf benachbarten Agrarflächen); Umsetzungszeitraum: ab März 2024
• V1: Beschränkung der Bauzeit (Vermeidung der Tötung von Amphibien während der Wanderzeit, Vermeidung der Beeinträchtigung von Vogelbruten), Umsetzungszeitraum: 2021
Neben den im Bebauungsplan festgelegten Maßnahmen, wurden folgende Maßnahmen freiwillig umgesetzt:
• Zeitliches Vorziehen CEF1 – Maßnahme
• Eine tatsächliche Versiegelung von 0,003%
Untersuchungsergebnisse
Weitere Unterlagen
Bebauungsplan Planskizze
Bebauungsplan Planskizze Solarpark Bad LiebenwerdaBebauungsplan
Bebauungsplan Solarpark Bad LiebenwerdaPräsentation Brutvogelmonitoring 2023
Präsentation Brutvogelmonitoring Solarpark Bad Liebenwerda 2023Bericht Brutvogelmonitoring 2023
Bericht Brutvogelmonitoring Solarpark Bad Liebenwerda 2023