Die Ergebnisse der umfassenden bne-Studie zu Artenvielfalt in PV-Freiflächenanlagen wurden bei der Fachkonferenz „Artenvielfalt im Solarpark“ am 27. März 2025 in Berlin vorgestellt. Die Veranstaltung zog rund 80 Teilnehmende vor Ort an und erreichte mehr als 900 Zuschauende im Livestream. Über 200 Fragen aus dem Chat zeigen deutlich das breite öffentliche und fachliche Interesse am Thema. Mehr zur Fachkonferenz erfahren Sie in unserem Rückblick. Die Aufzeichnungen der Studienveröffentlichung sind ab sofort auf SonneSammeln in der Mediathek zur Studie verfügbar.
Vortrag 5: Planungsrelevante Hinweise aus der Studie
Wie sollten Solarparks geplant werden, damit sie artenreich werden? Kann sich in eng aufgeständerten PV-Anlagen trotzdem eine hohe Artenvielfalt ausbilden? In ihrem Vortrag „Planungsrelevante Hinweise aus der Studie“ erläutern die beiden Studienautoren Dr. Tim Peschel (Ökologie & Umwelt) und Rolf Peschel (Der Projektpate) ihre Ergebnisse und nehmen Bezug zu Reihenabständen, Gestellen und weiteren Strukturen wie z. B. Wegen.
Die Präsentation der Referenten finden Sie hier sowie in unserer Mediathek zur Studie.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Ein Flächen-Scouting durch eine Fachperson vermindert Risiken, bspw. um höhere Kosten durch Ausgleichsmaßnahmen zu verhindern.
- Bei der Errichtung eines Solarparks entsteht extensives Grünland oder es wird erhalten. Die Bodenqualität steigt, da weder Pflanzenschutzmittel noch Dünger eingetragen wird. Bestehende Strukturen sollten einbezogen werden.
- Die extensive Nutzung der Fläche führt zu einer Erhöhung der Biodiversität. Insbesondere die Zahl an Gliedertieren wird dadurch stark ansteigen.
- Die Biodiversitätsentwicklung in PV-Freiflächenanlagen benötigt keine bestimmten zusätzliche Maßnahmen, um stattzufinden. Solche Maßnahmen können aber unterstützend wirken.
- Die Pflege ist entscheidend: Sie muss standortangepasst sein, sich zeitlich nach der Witterung richten und auf die Maßgaben des besonderen Artenschutzes achten.
- Schaut man auf die Definition des Naturhaushaltes im Bundesnaturschutzgesetz, dann stellen Solarparks allenfalls ein minimalen Eingriff dar.
- Feldlerchen brüten in Solarparks, teilweise sogar in sehr großer Zahl.
- Fledermäuse nutzen Solarparks aktiv als Nahrungshabitat. Für Fledermäuse ist ein Solarpark eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu einer Ackerbaufläche.
- Kommen Reptilien in der Umgebung einer Anlage vor, kann damit gerechnet werden, dass sie auch den Solarpark als Lebensraum annehmen.
Download der Studie
Alle Studienergebnisse können Sie auf SonneSammeln nachlesen. Da es sich um ein umfangreiches Werk handelt, haben wir die wichtigsten Erkenntnisse in einer Kurzfassung zusammengefasst.
Alle Vorträge zu den Studieninhalten:
Alle Aufzeichnungen im Überblick:
- Vortrag 1: Vorstellung der Studienergebnisse (Referenten: Dr. Tim Peschel, Rolf Peschel)
- Vortrag 2: Podiumsdiskussion mit Naturschutz, Wirtschaft und Politik
- Vortrag 3: Vögel und Solarparks (Referent: Matthias Stoefer)
- Vortrag 4: Warum Solarparks für Tiere und Pflanzen geeignete Lebensräume sein können (Referenten: Dr. Tim Peschel, Rolf Peschel)
- Vortrag 6: Fledermäuse im Solarpark (Referent: Dr. Helmut Schlumprecht)