Die Ergebnisse der umfassenden bne-Studie zu Artenvielfalt in PV-Freiflächenanlagen wurden bei der Fachkonferenz „Artenvielfalt im Solarpark“ am 27. März 2025 in Berlin vorgestellt. Die Veranstaltung zog rund 80 Teilnehmende vor Ort an und erreichte mehr als 900 Zuschauende im Livestream. Über 200 Fragen aus dem Chat zeigen deutlich das breite öffentliche und fachliche Interesse am Thema. Mehr zur Fachkonferenz erfahren Sie in unserem Rückblick. Die Aufzeichnungen der Studienveröffentlichung sind ab sofort auf SonneSammeln in der Mediathek zur Studie verfügbar.
Vortrag 2: Podiumsdiskussion mit Naturschutz, Wirtschaft und Politik
Die Studie zeigt: Moderne Solarparks werden artenreich, wenn sie richtig gebaut und gepflegt werden. Unter der Leitfrage “Wie kann sichergestellt werden, dass dieses Potenzial aktiviert wird?” diskutierten die eingeladenen Podiumsteilnehmenden aus den Bereichen Naturschutz, Wirtschaft und Politik über die Bedeutung der Studienergebnisse.
Die unterschiedlichen Sichtweisen sorgten für spannende Einblicke und eine rege Beteiligung des Publikums. Auf dem Podium waren Kathrin Ammermann (BfN), Stefan Müller (ENERPARC AG), Hans-Joachim Sommer (UnB Teltow-Fläming), Bernhard Strohmayer (bne) und Dr. Julia Wiehe (KNE). Moderiert wurde dieser Teil der Konferenz von Dr. Tanja Busse.
Hier ein Meinungsbild der Diskutantinnen und Diskutanten:
- Kathrin Ammermann (Bundesamt für Naturschutz) gab zu bedenken, dass es entscheidend ist, welche Flächen konkret genutzt werden. Was auf Ackerflächen funktioniert, sei nicht auf Grünland oder Waldstandorte übertragbar.
- Dr. Julia Wiehe (Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende – KNE) wies darauf hin, wie wichtig vor allem die frühzeitige Einbindung von Biologinnen und Biologen ist, um zu evaluieren, welcher Gewinn oder ggf. Verlust von Artenvielfalt zu erwarten wäre.
- Hans-Joachim Sommer (UnB Teltow-Fläming) befand, dass eine positive Entwicklung von Artenvielfalt auf Solarparkflächen, die zuvor als Agrarland genutzt wurde, grundsätzlich zu erwarten sei. Der Fokus der Betrachtung sollte jedoch auf der jeweiligen Einzelfläche und den dortigen Begebenheiten liegen. Besonders entscheidend ist, wie die Pflege langfristig organisiert wird.
- Stefan Müller (ENERPARC AG) stellte fest, aus wirtschaftlicher Sicht sind zunächst wichtige Fragen wie: “Wie funktioniert die Anbindung ans Netz” oder “Wie hoch sind die Flächenpreise” zu beantworten. Diese Rahmenbedingungen bestimmen wesentlich mit, ob und wie Projekte realisierbar sind. Die Biodiversität zu fördern ist entscheidend für die Akzeptanz vor Ort.
- Bernhard Strohmayer (bne) betonte: “Wir haben nun belastbare Daten vorgelegt – und hoffen, dass dieses Wissen künftig eine fundiertere Grundlage für die Arbeit der Unteren Naturschutzbehörden bietet.”
Download der Studie
Alle Studienergebnisse können Sie auf SonneSammeln nachlesen. Da es sich um ein umfangreiches Werk handelt, haben wir die wichtigsten Erkenntnisse in einer Kurzfassung zusammengefasst.
Alle Vorträge zu den Studieninhalten:
Alle Aufzeichnungen im Überblick:
- Vortrag 1: Vorstellung der Studienergebnisse (Referenten: Dr. Tim Peschel, Rolf Peschel)
- Vortrag 3: Vögel und Solarparks (Referent: Matthias Stoefer)
- Vortrag 4: Warum Solarparks für Tiere und Pflanzen geeignete Lebensräume sein können (Referenten: Dr. Tim Peschel, Rolf Peschel)
- Vortrag 5: Planungsrelevante Hinweise aus der Studie (Referenten: Dr. Tim Peschel, Rolf Peschel)
- Vortrag 6: Fledermäuse im Solarpark (Referent: Dr. Helmut Schlumprecht)