Solar­parks mit dop­pel­tem Nut­zen

30. November 2021

Solarparks bieten viel Raum für die Mehrfachnutzung von Flächen. Sie schaffen Synergien zwischen Landwirtschaft und…

Alina Uppenkamp

Solar­parks mit dop­pel­tem Nut­zen

Biodiversität
Landwirtschaft
30. November 2021

Syn­er­gien zwi­schen Land­wirt­schaft und Pho­to­vol­ta­ik

Solar­parks bie­ten viel Raum für eine Mehr­fach­nut­zung. Sie eig­nen sich für die Bewei­dung von Scha­fen, als Bio­to­pe zum Schutz der Arten­viel­falt und kön­nen sogar mit der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on kom­bi­niert wer­den.

Häu­fig hört man das Vor­ur­teil, dass gro­ße Flä­chen für die Errich­tung von Solar­parks ver­sie­gelt wer­den. Wer schon mal einen Solar­park aus der Nähe betrach­tet hat, konn­te sich vom Gegen­teil über­zeu­gen. Die Unter­kon­struk­ti­on der Modu­le wird bei Frei­flä­chen­an­la­gen in den Boden gerammt, wodurch Fun­da­men­te über­flüs­sig sind. Es ver­blei­ben grü­ne Wie­sen, die viel freie und ander­wei­tig nutz­ba­re Flä­che bie­ten.

Eine Form der Mehr­fach­nut­zung von Solar­park­flä­chen ist die Kom­bi­na­ti­on mit der Nutz­tier­hal­tung. Häu­fig die­nen Solar­parks als Schaf­wei­de, aber auch die Frei­land­hal­tung von Schwei­nen oder Geflü­gel bie­tet sich an. Denn Solar­parks sind ohne­hin ein­ge­zäunt und die Modul­ti­sche schüt­zen die Tie­re vor der Wit­te­rung.

Schafe im Solarpark Seifertshofen
Schaf­be­wei­dung im Solar­park Sei­ferts­ho­fen, Bay­ern © Bay­Wa r.e. AG

Nicht bewei­de­te Flä­chen wer­den in der Regel zwei­mal jähr­lich gemäht. Da weder Pes­ti­zi­de noch Dün­ger ein­ge­setzt wer­den, lässt sich dort exten­siv erzeug­tes Heu gewin­nen. Da hier­bei das Mahdgut abtrans­por­tiert wird, ent­ste­hen für die Arten­viel­falt beson­ders wert­vol­le Grün­flä­chen. Ist auf der Flä­che der kli­ma­freund­li­che Humus­auf­bau ein Ziel, so ist auch eine Mulch­mahd mög­lich, bei der das Mahdgut auf der Flä­che ver­bleibt. Es kann ver­ein­bart wer­den, dass die Grün­pfle­ge durch die Eigen­tü­me­rin­nen und Eigen­tü­mer oder die Ver­päch­te­rin­nen und Ver­päch­ter der Flä­chen erfolgt, die damit zusätz­li­che Ein­nah­men erzie­len kön­nen.

Auf der­art exten­siv genutz­ten Solar­park­flä­chen, die zuvor inten­siv bewirt­schaf­tet wur­den, kann sich der Boden erho­len und die Bio­di­ver­si­tät steigt an. Durch den Ver­zicht auf Dün­ge- und Pflan­zen­schutz­mit­tel kann eine sehr gro­ße Viel­falt an Pflan­zen ent­ste­hen, die wie­der­um Nah­rung und Lebens­raum für eine grö­ße­re Viel­falt an Insek­ten und ande­ren Lebe­we­sen bie­tet. Durch den gro­ßen Reich­tum an Insek­ten fin­den Vögel und Fle­der­mäu­se hier viel Nah­rung und sie­deln sich daher oft in der Nähe von und zum Teil sogar direkt in Solar­parks an. Selbst Mila­ne und Kra­ni­che nut­zen Solar­parks immer häu­fi­ger zur Nah­rungs­su­che. Frei­flä­chen-Solar­parks die­nen also neben der Ener­gie­er­zeu­gung auch als Bio­top für vie­le Pflan­zen- und Tier­ar­ten des Offen­lan­des, deren Lebens­raum durch die inten­si­ve land­wirt­schaft­li­che Nut­zung vie­ler Flä­chen stark ein­ge­schränkt ist.

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