Synergien zwischen Landwirtschaft und Photovoltaik
Solarparks bieten viel Raum für eine Mehrfachnutzung. Sie eignen sich für die Beweidung von Schafen, als Biotope zum Schutz der Artenvielfalt und können sogar mit der Nahrungsmittelproduktion kombiniert werden.
Häufig hört man das Vorurteil, dass große Flächen für die Errichtung von Solarparks versiegelt werden. Wer schon mal einen Solarpark aus der Nähe betrachtet hat, konnte sich vom Gegenteil überzeugen. Die Unterkonstruktion der Module wird bei Freiflächenanlagen in den Boden gerammt, wodurch Fundamente überflüssig sind. Es verbleiben grüne Wiesen, die viel freie und anderweitig nutzbare Fläche bieten.
Eine Form der Mehrfachnutzung von Solarparkflächen ist die Kombination mit der Nutztierhaltung. Häufig dienen Solarparks als Schafweide, aber auch die Freilandhaltung von Schweinen oder Geflügel bietet sich an. Denn Solarparks sind ohnehin eingezäunt und die Modultische schützen die Tiere vor der Witterung.
Nicht beweidete Flächen werden in der Regel zweimal jährlich gemäht. Da weder Pestizide noch Dünger eingesetzt werden, lässt sich dort extensiv erzeugtes Heu gewinnen. Da hierbei das Mahdgut abtransportiert wird, entstehen für die Artenvielfalt besonders wertvolle Grünflächen. Ist auf der Fläche der klimafreundliche Humusaufbau ein Ziel, so ist auch eine Mulchmahd möglich, bei der das Mahdgut auf der Fläche verbleibt. Es kann vereinbart werden, dass die Grünpflege durch die Eigentümerinnen und Eigentümer oder die Verpächterinnen und Verpächter der Flächen erfolgt, die damit zusätzliche Einnahmen erzielen können.
Auf derart extensiv genutzten Solarparkflächen, die zuvor intensiv bewirtschaftet wurden, kann sich der Boden erholen und die Biodiversität steigt an. Durch den Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel kann eine sehr große Vielfalt an Pflanzen entstehen, die wiederum Nahrung und Lebensraum für eine größere Vielfalt an Insekten und anderen Lebewesen bietet. Durch den großen Reichtum an Insekten finden Vögel und Fledermäuse hier viel Nahrung und siedeln sich daher oft in der Nähe von und zum Teil sogar direkt in Solarparks an. Selbst Milane und Kraniche nutzen Solarparks immer häufiger zur Nahrungssuche. Freiflächen-Solarparks dienen also neben der Energieerzeugung auch als Biotop für viele Pflanzen- und Tierarten des Offenlandes, deren Lebensraum durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung vieler Flächen stark eingeschränkt ist.