Neue Ener­gie­land­schaf­ten

30. November 2021

Solarparks werden zunehmend Teil unserer Kulturlandschaft. Die Einbindung in das jeweilige Landschaftsbild ist von wachsender…

Alina Uppenkamp

Neue Ener­gie­land­schaf­ten

Kommune
Landwirtschaft

Wie las­sen sich Solar­parks in die Land­schaft ein­bet­ten?

Solar­parks wer­den zuneh­mend Teil unse­rer Kul­tur­land­schaft. Form, Far­be und Refle­xi­on kön­nen von Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­nern aber auch als stö­rend wahr­ge­nom­men wer­den. Je grö­ßer eine Pho­to­vol­ta­ik-Frei­flä­chen­an­la­ge (Solar­park) ist, des­to grö­ßer ist auch ihr poten­zi­el­ler Ein­fluss auf das Land­schafts­bild. Die Ein­bin­dung in das jewei­li­ge Land­schafts­bild ist daher von wach­sen­der Bedeu­tung, um die Akzep­tanz von Solar­parks zu stär­ken. 

Gene­rell eig­nen sich Begrü­nun­gen jeg­li­cher Form dazu, einen Solar­park in die Land­schaft zu inte­grie­ren. So kön­nen Hecken, Blüh­strei­fen oder Sträu­cher dem natür­li­chen Reli­ef ange­passt wer­den und die Anla­gen­flä­che umran­den. Beson­ders Hecken fun­gie­ren als Sicht­schutz, las­sen sich in natur­schutz­fach­li­che Kon­zep­te inte­grie­ren und ver­de­cken die meist not­wen­di­ge Umzäu­nung. Von Begrü­nun­gen am und im Solar­park pro­fi­tiert auch die Arten­viel­falt. Auf die Zäu­ne selbst kann aus ver­si­che­rungs­tech­ni­schen Grün­den in der Regel nicht ver­zich­tet wer­den.

In fla­chem Gelän­de lässt sich ein Solar­park oft so anle­gen, dass er kaum oder gar nicht über den Hori­zont ragt. Durch nied­ri­ge Bepflan­zun­gen an den Rän­dern kann erreicht wer­den, dass die PV-Frei­flä­chen­an­la­ge nur aus der Nähe sicht­bar ist.

Oft wird vor­ge­schla­gen, dass Solar­parks ent­lang von Ver­kehrs­we­gen (zum Bei­spiel Bahn­tras­sen oder Auto­bah­nen, vgl. Flä­chen­ku­lis­se des EEGs) errich­tet wer­den, was nicht nur mit Vor­tei­len ver­bun­den ist. Die­se Solar­parks sind schwie­ri­ger in das Land­schafts­bild zu inte­grie­ren, weil sie im All­tag sicht­ba­rer sind und die Rand­be­pflan­zung schwie­ri­ger umsetz­bar ist.

Bei moder­nen Solar­parks, die zuneh­mend auch ohne Anspruch auf För­de­rung und damit außer­halb der för­der­fä­hi­gen Flä­chen­ku­lis­se als PPA-Pro­jek­te umge­setzt wer­den, sind nicht nur die Poten­zia­le für die Arten­viel­falt grö­ßer, son­dern auch die Optio­nen der Land­schafts­bild­in­te­gra­ti­on viel­fäl­ti­ger. Auch bei gro­ßen Pro­jek­ten kann die Sicht­wir­kung durch Rand­be­pflan­zung, Knicks, Hecken oder gege­be­nen­falls angren­zen­de Wald­flä­chen sehr gering sein.

Um eine stim­mi­ge Ein­bet­tung in die Land­schaft zu errei­chen, wer­den bereits bei Beginn der Pla­nun­gen Visua­li­sie­run­gen erstellt, zum Bei­spiel GIS-basier­te Sicht­raum­ana­ly­sen. Die­se digi­ta­len Kar­ten sind ins­be­son­de­re bei hüge­li­gen Land­schaf­ten hilf­reich, um abschät­zen zu kön­nen, wie sich Solar­parks in eine länd­li­che Umge­bung ein­fü­gen. Auch für den Denk­mal­schutz rele­van­te Blick­be­zie­hun­gen kön­nen berück­sich­tigt wer­den.

Anhand der Visua­li­sie­run­gen wird das Erschei­nungs­bild einer Anla­ge früh­zei­tig mit Bür­ge­rin­nen und Bür­gern vor Ort dis­ku­tiert und gege­be­nen­falls opti­miert. Bei einer topo­gra­fisch ange­pass­ten Bau­wei­se und gut geplan­ten Maß­nah­men zur Land­schafts­bild­in­te­gra­ti­on sind Solar­parks kein stö­ren­des Ele­ment im Land­schafts­bild.

Je nach Stand­ort und Gestal­tung kön­nen Solar­parks das Land­schafts­bild sogar auf­wer­ten und abwechs­lungs­rei­che opti­sche Struk­tu­ren schaf­fen. Mit der Guten Pla­nung für PV-Frei­flä­chen­an­la­gen haben sich bereits zahl­rei­che Solar­un­ter­neh­men frei­wil­lig dazu ver­pflich­tet, Solar­parks ver­ant­wor­tungs­voll in die Kul­tur­land­schaf­ten ein­zu­bet­ten.

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