Auf kleiner Fläche viel bewirken 

Solarparks sind vielfältig und bieten Raum für die Mehrfachnutzung von Flächen. Für den geplanten PV-Ausbau werden langfristig nur ca. 1- 2% der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland benötigt. Stromproduktion und Landwirtschaft können sich dabei gegenseitig ergänzen. 
© bne e.V. / Fotograf ARTIS Uli Deck

Landwirtschaft und Photovoltaik funktionieren Hand in Hand 

die flächenfrage klären
Der Ausbau von PV-Freiflächenanlagen nimmt weiter Fahrt auf. Bereits heute entstehen nahezu alle Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen. Daher ist es jetzt nötig, die Flächenfrage zwischen Energiewende, Landwirtschaft und dem Naturschutz zu klären. Es gilt, Lösungen für zu finden - nicht nur für die Agri-PV, sondern auch für alle weiteren Solarparkkonzepte, in denen professionelle Flächenpflege durch Landwirt:innen stattfindet.

Die Agri-PV beweist, dass die landwirtschaftliche Nutzung einer Fläche durch den Bau eines Solarparks nicht zwingend ausgeschlossen wird. Jedoch ist die Kombination aus klimaneutraler Stromerzeugung und Landwirtschaft bisher nicht kosistent geregelt. Auch ist die Agri-PV in ihren vielfältigen Varienten zwar ein wichtiges Instrument der Energiewende, jedoch kann sie auf absehbare Zeit nicht den Schwerpunkt des PV-Ausbaus in Deutschland darstellen. Denn bei genauerer Betrachtung sind die Agri-PV-Anlagen nicht immer flächensparsam. 

Neben der Agri-PV, in der landwirtschaftliche Produktion im Vordergrund steht, bieten sich auch viele weitere Synergien zwischen Landwirtschaft und klimaneutraler StromerzeugungSo bedarf es in gut geplanten Solarparks bspw. eine aufwändige Flächenpflege durch Mahd bzw. Mahdabfuhr, die die Artenvielfalt auf den Flächen deutlich erhöht. Jedoch gilt diese derzeit nicht als landwirtschaftliche Nutzung, obwohl man bei der Umsetzung auf landwirtschaftliche Akteur:innen angewiesen ist. Der PV-Ausbau in Deutschland nimmt stetig zu und die Solarparkflächen pflegen sich nicht von alleine. Zur Förderung von Biodiversität und Artenvielfalt brauchen wir die Einbindung der Landwirtschaft. 

Es braucht einen breiten Ansatz, der auf dem richtigen Standort ein passendes Solarpark-Konzept ermöglicht. Das kann eine Agri-PV-Anlage mit Sonderkulturen oder eine nachgeführte Agri-PV-Anlage sein. Aus landwirtschaftlicher Perspekte könnte ein passendes PV-Modell aber auch ein festgeständerter Solarpark mit einer professionell gepflegten XXL-Blühwiese sein. So könnten Landwirt:innen ihren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Hier besteht noch Regelungsbedarf.

Vielfalt von Solarparkkonzepten

Synergien nutzen

Es entstehen eine Vielfalt an unterschiedlichen Solarpark-Konzepten und alle Akteur:innen müssen lernen, welche Konzepte funktionieren und wirtschaftlich sind.

Man verfolgt ein gemeinsames Ziel: Neben der Stromproduktion, soll auch die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche und gleichzeitig - in geeigneten Solarparks - die Förderung von Artenvielfalt für Landwirt:innen möglich sein. So können Synergien besser genutzt und die Flächenfrage beantwortet werden. 

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Energieerzeugung plus Landwirtschaft

Flächenpflege braucht Landwirtschaft 

Flächen innerhalb von PV-Freiflächenanlagen bedürfen einer dauerhaften Pflege. Diese ist in jedem Solarpark nötig, um z. B. eine Verbuschung zu vermeiden. Anders als bei der klassischen Landwirtschaft erfolgt die Flächenpflege in der Regel extensiv, was gleichzeitig der Artenvielfalt zugutekommt. 

Mit Blick auf eine landwirtschaftliche Nutzung der PV-Freiflächenanlagen besteht Handlungsbedarf, so dass auch Landwirt:innen einen Beitrag zur Energiewende leisten können. SonneSammeln begleitet sie auf der Reise und berichtet über aktuelle Entwicklungen.

Schon gewusst? 

Wissenswertes zum thema flächenpflege und -nutzung

In Solarparks wird in der Regel zwei Mal im Jahr gemäht.

Flächen in Solarparks werden in der Regel zweimal jährlich gemäht, auch wenn sie zeitweise z.B. mit Schafen beweidet werden. Da in Solarparks weder Pestizide noch Dünger eingesetzt werden, ließe sich dort Bioheu gewinnen. Da hierbei das Mähgut abtransportiert wird, entstehen für die Artenvielfalt besonders wertvolle Wiesen. 

Solarparks sind bunt und artenreich.

Bei richtiger Pflege entwickeln sich auf Solarparkflächen artenreiche Blühwiesen, die in unserer Kulturlandschaft selten geworden sind. Auf diesen extensiv genutzten Solarparkflächen steigt die Biodiversität an, so dass aus Solarparks „Blühstreifen-XXL" werden können. Es entstehen Habitate für Käfer, Schmetterlinge, Heuschrecken, Wildbienen und andere Insekten.

Oft werden Schafe als natürliche Flächenpflege eingesetzt. 

Häufig dienen Solarparks als Schafweide und Anlagenbetreiber schließen Kooperationen mit regionalen Schäfern. Doch nicht nur Schafe fühlen sich auf den Flächen wohl. Es gibt auch erste Pilotprojekte mit der Freilandhaltung von Geflügel oder auch Schweinen. Der Vorteil von Solarparks ist hierbei deren Einzäunung und die PV-Modulreihen, die die die Tiere vor Witterung schützen. 

Der Boden in PV-Freiflächen kann sich erholen. 

Solarparkflächen werden extensiv gepflegt, d. h. die Flächenpflege ist schonender als auf Flächen, die der Lebensmittelproduktion dienen. Je nach Bewirtschaftung können sich die Böden sogar erholen. So werden Erosionen reduziert und die Wasserrückhaltefähigkeit verbessert sich. Soll klimafreundlicher Humus aufgebaut werden, ist eine Mulchmahd möglich - allerdings mit Abstrichen für die Artenvielfalt. 

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