Solarparks sind längst mehr als Orte der Stromproduktion. Zwischen den Modulreihen entsteht ein eigener Lebensraum, der bislang kaum verstanden ist. Welche Pflanzen dort wachsen, wie sie sich entwickeln und ob sie als Futterpflanzen taugen, untersucht derzeit ein Forschungsteam der Universität Göttingen und der Universität zu Köln in ihrem Forschungsprojekt zum “Landwirtschaftlicher Wert von Solarparks” . Ihr Ziel ist es, zu zeigen, wie sich Energieerzeugung, Landwirtschaft und Artenvielfalt verbinden lassen.
Erste Erkenntnisse zum Forschungsprojekt
Im Sommer 2025 waren die Forschenden in mehreren Solarparks unterwegs – unter anderem in Klein Rheide, Lauterbach und Gottesgabe. Sie sammelten Proben, führten Messungen durch und dokumentierten akribisch jedes Detail. Diese Arbeit ist mühsam, aber entscheidend. Denn nur durch präzise Datenerhebung lässt sich zeigen, welchen Einfluss die Solarmodule wirklich haben.
Um die Forschung greifbarer zu machen, hat SonneSammeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Tag lang im Solarpark Klein Rheide begleitet. Das Video zeigt, wie aufwendig und faszinierend diese Arbeit ist. Mit Geduld, Präzision und Leidenschaft entsteht hier Wissen, das weit über die Energiewende hinausreicht.
Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Solarparks die Vielfalt auf Grünlandflächen sogar fördern können. Die Module schaffen unterschiedliche Licht- und Feuchtigkeitsbedingungen. Dadurch entstehen Nischen, in denen neue Pflanzenarten wachsen können. Das könnte langfristig nicht nur die Biodiversität stärken, sondern auch neue Formen der landwirtschaftlichen Nutzung ermöglichen.
Mehr zum Forschungsprojekt
Was wird untersucht?
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren, was genau unter und zwischen den Solarmodulen geschieht. Sie messen, wie sich Licht, Feuchtigkeit und Temperatur auf die Vegetation auswirken. Dabei interessiert sie, ob sich die Flächen auch für Tiere eignen. Schafe zum Beispiel könnten in Zukunft nicht nur die Flächen pflegen, sondern zugleich von ihnen leben.
Wie werden die Daten erhoben?
Für ihre Untersuchungen setzen die Teams auf klassische Feldarbeit und moderne Technologie. Neben Pflanzenproben und Bodenanalysen nutzen sie LiDAR-Scanner, die mit Laserimpulsen ein präzises 3D-Bild des Grünlands erstellen. So werden selbst die Bereiche erfasst, die unter den Modulen liegen und mit bloßem Auge schwer zugänglich sind.
Weitere Updates
Die Forschenden werden ihre Zwischenergebnisse im Herbst beim Forum SolarPlus vorstellen. Anfang 2026 folgt ein Webinar mit ersten Auswertungen. Schon jetzt steht fest: Diese Forschung verändert den Blick auf Solarparks. Sie zeigt, dass unter den Modulen nicht nur Strom entsteht, sondern auch neue Lebensräume – und vielleicht das Modell einer nachhaltigen Landwirtschaft der Zukunft.







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